Reststoffverwertung: Dünger zu Pellets!
Landwirte und Betriebsleiter bewegen sich in einem Spannungsfeld: Die moderne Landwirtschaft wächst und ihre Intensivierung schreitet voran, während Wirtschaftsdüngeraufkommen und verfügbare Fläche, den Dünger auszubringen, nicht immer kompatibel sind. Die Reststoffe müssen also effektiv gemanagt werden, ansonsten ist mit
- Gewässerbelastung durch Nährstoffeinträge,
- Geruchsbildung durch mikrobiellen, anaeroben Stoffwechsel oder
- Schäden an den Kulturen durch unsachgemäße Ausbringung
zu rechnen.
Gleichzeitig ist Dünger eine wertvolle Ressource: Sie enthält wichtige Nährstoffe, die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Eine effektive Reststoffverwertung führt daher zu profitableren und umweltfreundlicheren Betrieben.
Reststoffverwertung ist, wenn das Huhn mehr als nur Eier legt.
Möglichkeiten der Reststoffverwertung
Das Thema Reststoffverwertung war schon früh Gegenstand der Forschung im Europa des 20. Jahrhunderts. Resultat sind Verfahrensweisen, wie sie heute im wesentlichen Anwendung finden.
Effektive Reststoffverwertung durch Trocknung, Kompostierung und Pelletierung
Kottrocknung
Die einfachste und energieeffizienteste (und von der niederländischen Regierung empfohlene) Technik ist die der Kottrocknung: Bei adäquater Ventilation trocknet warme Stallabluft den Kot.
Vorteile – ein Überblick:
- Nutzung der Tierwärme für den Trocknungsprozess ► hohe Energieeffizienz;
- bis zu 70% Volumen- und Gewichtsreduzierung ► es fallen weniger Transportkosten an ► sinnvoller und effizienter Einsatz der Ressource „Wirtschaftsdünger“;
- innerhalb von 48 Stunden nach Ausscheidung wird dem Kot die Feuchtigkeit entzogen, was den Großteil mikrobieller Prozesse im Kot unterbindet ► Minderung der Geruchsbildung;
- der Trockenkot kann durch Kompostzugabe oder künstliche Düngemittel in seiner Qualität angepasst bzw. optimiert werden.
Mit OptiSec und OptiPlate bietet Big Dutchman zwei Kottrockner an, die sich besonders gut für den Einsatz in Regionen mit gemäßigten Klimazonen eignen.
Bandtrockner OptiSec
Die Anlagen wurden für die Trocknung von frischem oder vorgetrocknetem Kot aus Volieren und Käfiganlagen entwickelt. Beide nutzen die Restwärme der Stallabluft. Der Trockensubstanzgehalt des mit OptiSec oder OptiPlate getrockneten Hühnerkots beträgt bis zu 90%; dies schafft ideale Voraussetzungen für eine sichere Lagerung sowie die Weiterverarbeitung.
Plattentrockner OptiPlate
Je nach Betriebsgröße werden die Tunnel auf Basis der anfallenden Kotmenge geplant. Beide Trocknungssysteme besitzen große Aufnahmekapazitäten: Eine einzelne Anlage kann den Kot von bis zu 200.000 Legehennen trocknen, wobei sich der OptiSec zudem hervorragend für die Trocknung von Gärsubstraten aus Biogasanlagen eignet.
Trockensubstanzgehalt: Eine Stichprobe zeitigt erfreuliche Ergebnisse
Aerobe Kompostierung
Besitzt der Wirtschaftsdünger einen hohen Stickstoffgehalt, führt die direkte Ausbringung der erforderlichen Nährstoffmenge zu einer Schädigung des Wurzelsystems der Pflanzen, auch Nährstoffbrand genannt. Das bedeutet, dass die durch den mikrobiellen Stoffwechsel erzeugte Wärme die Hitzetoleranz der Pflanze übersteigt.
Ferner müssen organische Makromoleküle im Dünger durch Bodenmikroorganismen weiter abgebaut werden bevor die Pflanzen sie nutzen können. Damit Pflanzen die Nährstoffe schnell und effektiv aufnehmen, bedarf es einer Kompostierungstechnologie, bei der Biomasse unter Einfluss von Luftsauerstoffzufuhr (aerob) abgebaut wird.
Die Kompostierung zählt zu den wichtigsten Verfahren der Ressourcenrückgewinnung. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Fermentierung organischer Feststoffe durch Mikroorganismen, wobei Kompostierungstechnologien das ideale Umfeld schaffen, in dem Bakterien gedeihen können.
Seit den Anfängen der Industriegesellschaft wird zu Apparaturen für die aerobe Kompostierung geforscht. Mit der Entwicklung von Technologien und Verfahren stehen heute eine Vielzahl gängiger Technologien zur Verfügung.
Rührfermenter
Kompostieranlagen in Form von Rührfermentern kombinieren eine kontrollierte Belüftung mit einer in regelmäßigen Intervallen erfolgenden Umsetzung des Ausgangsmaterials. Gewendet werden die Reststoffe in einem langen, engen, auch „Tank“ genannten Tunnel, der mit einem an Führungsschienen befestigten Rührwerk ausgerüstet ist. Das Material wird an beiden Enden des Kanals über einen Verteilerbehälter eingefüllt. Indem sich das Rührwerk entlang der an den Wänden befestigten Führungsschiene bewegt und dreht, verdrängt es das Kompostgemisch zum anderen Ende hin. Ist das Material optimal zersetzt, wird es aus dem Kanal ausgebracht.
Allerdings hat das traditionelle Verfahren Nachteile:
- Bau eines separaten, extra für diese Zwecke geeigneten Gebäudes;
- Geruchsentwicklung;
- langer Verarbeitungszyklus;
- hoher manueller Arbeitsaufwand.
CompoLiner
Um die Nachteile abzustellen hat Big Dutchman eine innovative Kompostierungsanlage namens CompoLiner entwickelt. Sie ist einfach zu handhaben, verfügt über eine vollautomatische Prozesssteuerung und lässt sich leicht an die zu kompostierende Materialmenge anpassen.
CompoLiner: Kompostierung als Bestandteil einer nachhaltigen Reststoffverwertung
Während des Kompostierungsprozesses bauen Mikroorganismen in einem aeroben Umfeld organisches Material wie Hühnertrockenkot oder Hähnchenmist ab. Der Trockensubstanzgehalt des Frischproduktes sollte idealerweise über 40% liegen. Das Endprodukt ist Kompost: wertvoller, organischer Dünger. Er hat eine gute Pflanzenverfügbarkeit und kann zur allgemeinen Bodenverbesserung im Gartenbau und in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Pelletierung von Trockenkot: Big Dutchman-Lösungen
Hühnerkot pelletieren ist die konsequente Fortführung einer sinnvollen Reststoffverwertung: Lager- und Transportfähigkeit verbessern sich, das Volumen der losen Masse verringert sich um etwa zwei Drittel und der Reststoff lässt sich besser vermarkten.
Mit BD PelletBox und BD PelletTower hat Big Dutchman zwei optimal auf mittelgroße und große Betriebe zugeschnittene Pelletieranlagen entwickelt. Beide warten mit der Möglichkeit auf, die Reststoffverwertung zu einem perfekten Abschluss bringen, indem sie vielseitig verwertbare Pellets produzieren, die frei von Krankheitserregern oder Unkrautsamen sind.
Die PelletBox ist auf mittelgroße Betriebe zugeschnitten.
Blick in das Innere der PelletBox
Vorzüge der Anlagen:
- ideale Pelletqualität, praktisch kein Bruch;
- Pelletdurchmesser: fünf Millimeter;
- Pelletlänge: 20 bis 30 Millimeter
- moderne Mess- und Verfahrenstechnik sorgen für dauerhaft gute Pelletqualität;
- ideal für Transport und Lagerung;
- vielseitige Vermarktungsmöglichkeiten, z.B. im Garten- und Weinbau;
- Pelletierung von anderen Rückständen aus der Landwirtschaft, wie Gärreste und Einstreu.
Der PelletTower eignet sich für die Verarbeitung großer Kapazitäten.
Das Big Dutchman-Produktportfolio zur Reststoffverwertung steht hier zum Anschauen bzw. Download zur Verfügung: Legehennenhaltung | Geflügelmast
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